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Werden wir tatsächlich nur dann gesünder und schöner, wenn wir Açai-Beeren essen?

Nicolai Squarra (33) ist Geschäftsführer von dine&shine Eventcatering. Gemeinsam mit 26 Mitarbeitern sorgt er für Catering Highlights bei Veranstaltungen aller Art und Grösse, wobei Corporate Events mit 100 bis 6'000 Gästen im Hauptfokus stehen. Im Gespräch mit eventlokale.ch gibt er Auskunft über die neusten Gesundheitstrends im Eventcatering und erklärt, warum er Schweizer Früchte der Açai Beere vorzieht. 

Nicolai Squarra, welche allgemeinen Food Trends kannst du momentan im Eventcatering beobachten?
Der Trend weg vom Schischi hält weiter an und ehrliche, ungekünstelte Verarbeitung regionaler und saisonaler Produkte ist noch immer auf dem Vormarsch. Stichworte:  Local Food, Seasonal Food und Nature Food.

Welche Catering-Trends und Food-Konzepte siehst du allgemein am aufkommen?
„Brutal Lokal“ könnte zum Trend 2017 werden, da „regional“ mittlerweile zu einem inflationär verwendeten Branding verkommen ist. Einige Produzenten und Köche schärfen den lokalen  Food-Trend bereits durch eine „brutale“ Zuspitzung. Regional mit geilen Produkten in hervorragender Qualität zu arbeiten, darum geht es.

Welchen Stellenwert hat die Regionalität der Produkte im Catering allgemein und im besonderen bei euch als Firma?
Regionalität spielt in der Cateringbranche eine grosse Rolle und hat den Fokus von BIO Produkten weitgehend verdrängt. Dies wohl, weil es einfacher ist, die Aufmerksamkeit der Gäste für ein besonderes Angebot mit regionalen Produkten zu bekommen als für die Verwendung von Bio-Produkten. Fakt ist, dass durch den Einsatz regionaler Produkte die lokale Wirtschaft gestärkt, Transportwege verkürzt und so Umweltbelastungen reduziert werden. Nicht zuletzt sind die Produkte in der Regel geschmacklich auch einfach besser, weil die Pflanzen voll ausreifen können, bevor sie verkauft werden. Für uns im dine&shine sind das ausreichend Gründe, an unseren Events wo immer möglich, Lebensmitteln aus der Region einzusetzen.

Was hältst du von den sogenannten „Superfoods“?
Aus meiner Sicht handelt es sich bei Superfood um einen grossen Marketingbegriff, der uns Konsumenten beim Verzehr solcher Lebensmittel ein besseres Gefühl geben und so zum Kauf animieren soll. Ohne Zweifel enthalten einige dieser Lebensmittel Vitamine und sind auch reich an Proteinen. Doch werden wir tatsächlich nur dann gesünder und schöner, wenn wir zum Beispiel Açai-Beeren essen? Früchte aus der Schweiz können wir saisonal frisch im Detailhandel kaufen und erzielen damit letztlich wohl den gleichen Nutzen.

Siehst du eine Steigerung der Nachfrage nach gesundem Eventcatering? Wenn ja, was für Kunden zeigen Interesse?
Absolut. Und ich bin froh über diese Entwicklung.  Die Kunden kommen dabei aus allen Bereichen und Branchen.

Was macht für dich persönlich ein gesundes Eventcatering aus?
Vielseitig, vitaminreich, frisch, fettarm und wenn möglich vegetarisch sollte es sein. Wenn letzteres nicht geht, dann aber zumindest ein bewusster Einsatz von Fleischprodukten.  Am Ende muss es immer fein sein und den Gästen Spass machen, denn positive Emotionen beim Essen sind mindestens genauso wichtig für unsere Gesundheit.

Welche Lebensmittel eignen sich aus deiner Sicht besonders für gesundes Catering?
Rohkost, Nudeln, Reis, Brot und andere Getreidevarianten - am besten als Vollkornprodukte oder gern auch nur aus Dinkel. Dann natürlich Obst, Gemüse, Milch- sowie fettarme Fleischprodukte aus artgerechter Haltung. Hier setzen wir im dine&shine in Zusammenarbeit mit BTS auf überwiegend Lebensmittel aus besonders tierfreundlichen Stallhaltungssysteme, bei dem die Tiere regelmässigen Auslauf im Freien hatten (Stichwort: „RAUS“, RAUS steht für «Regelmässigen Auslauf im Freien».).

Wie geht ihr als dine&shine mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten der Eventgäste um?
Das Wichtigste ist aus unserer Sicht, mit dem Gast, der an einer Allergie leidet, in den Dialog zu treten. Wir schulen unsere Mitarbeiter in Service und Küche regelmässig, dass es für Lebensmittelallergiker von grosser Bedeutung ist, zu wissen, welche Speisen sie sicher essen können. Erhält der Allergiker falsche oder unvollständige Auskünfte bezüglich eines Gerichtes, können schwere gesundheitliche Probleme bis hin zu lebensbedrohlichen Reaktionen die Folge sein. Daher vernetzen unsere Mitarbeiter Gäste mit Unverträglichkeiten immer direkt mit unserem Küchenchef vor Ort. Dieser gibt dann gern fachliche und zuverlässige Auskunft und berät den Gast, welche Gerichte für ihn geeignet sind.

Nicolai Squarra, herzlichen Dank für das Gespräch.

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