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«Ich würde der Eventbranche in Sachen Digitalisierung die Note 4 geben»

Marc Blindenbacher (33) ist seit Jahren ein sicherer Wert im Schweizer Eventbusiness und ein äusserst inspirierender Gesprächspartner, wenn es um Zukunft und Entwicklungen im Eventbusiness geht. Früher war er in der MAAG Halle für die Events verantwortlich, heute arbeitet er bei «Swisscom Event & Media Solutions» in der Geschäftsfeldentwicklung.  

Marc, in deinem Arbeits-Alltag bewegst du dich quasi in der Mitte zwischen Events und Digitalisierung. Was ist das reizvolle, wenn es darum geht Events und digitale Themen miteinander zu verbinden?
Marc Blindenbacher: Was mich an meiner Arbeit besonders begeistert, ist, dass uns die digitalen Technologien unzählige neue Möglichkeiten für Events eröffnen. Das Potential, das die Digitalisierung für Events mit sich bringt, ist riesig. Meine Aufgabe ist es, zwischen den Bedürfnissen von Veranstaltern und den technologischen Möglichkeiten Brücken zu schlagen. Dabei ist eines sicher, Digitalisierung betrifft jeden.

Wenn Du die Eventbranche in Sachen Digitalisierung benoten müsstest, welche Note würdest du verteilen (1 für gar nicht digitalisiert, 10 für voll digitalisiert)?
Ich würde ihr wohl eine 4 geben, wobei es natürlich je nach Unternehmen und Sparte grosse Unterschiede gibt. Generell stelle ich fest, dass sich die Eventbranche im Alltag immer noch sehr wenig mit digitalen Entwicklungen befasst, wohl ganz einfach, weil die Zeit fehlt.  Zudem scheint mir, dass der «digitale» Druck zurzeit noch nicht allzu stark ist in der Eventwelt. Vielen Unternehmen geht es auch heute noch ganz ordentlich, ohne dass sie sich gross mit digitalen Themen auseinandersetzen.

Mit deiner Aussage «der Druck ist noch nicht allzu stark» gehst du davon aus, dass sich dies in den nächsten Jahren ändern könnte.
Zuerst einmal glaube ich, dass in Zukunft noch mehr als heute die Antwort auf viele Fragen «digital» sein wird. Das gilt für die Eventbranche genauso, wie auch für alle anderen Lebensbereiche. Von daher ist es zwingend, sich mit der Digitalisierung im Eventumfeld auseinander zu setzen. Zudem gehe ich davon aus, dass wir in den kommenden Jahren, begünstigt durch Digitalisierung und höheren Kostendruck, eine weitere Konsolidierung der verschiedenen Dienstleister erleben werden. Wer hier nicht aus einer Not agieren will, sollte bereits heute breite Kollaborationen anstreben und die Themen der Zukunft zentral bewältigen.

Die Konsolidierung, die du ansprichst, sehen wir ja momentan bei der geplanten Fusion von Ticketcorner und Starticket. Wie schätzt du diesen Zusammenschluss ein?
So wie in Zukunft alles digital sein wird, ist heute bereits alles global. Insofern ist dieser Zusammenschluss aus globaler Perspektive nachvollziehbar.

Ok, zurück zum digitalen Alltag: Was ist dein Ratschlag an die Veranstalter und Eventmacher der Schweiz, wo sollten sie digital aufrüsten?
Nun, zunächst einmal würde ich sagen «Data is Key». Das ist heute überall so, nicht nur in der Eventbranche. Dabei reden wir von klassischen Kundendaten, aber es geht noch viel weiter. An Events haben wir heute an verschiedensten Orten die Möglichkeit, Daten zu erfassen, auszuwerten und dadurch das Kundenerlebnis zu optimieren. Durch die Kombination der verschiedenen Datenquellen ergeben sich interessante Rückschlüsse auf das Besucherverhalten. Zudem haben Veranstalter durch eine solide Datengrundlage die Möglichkeit, die Effizienz und damit Wirtschaftlichkeit ihres Events zu steigern.

Und mit einer schönen Datenbasis kann man natürlich auch eine eigene Community aufbauen und pflegen...
Womit wir bei einem weiteren spannenden Thema sind: Genauso wie ich an den Grundsatz «Data is key» glaube, bin ich überzeugt, dass gilt «Community is King». Nur wer es schafft, aus seinem Ökosystem heraus eine eigene Community aufzubauen, wird in Zukunft erfolgreich sein. Die Inhalte werden je länger je mehr austauschbar und rücken in den Hintergrund. Viel wichtiger ist es, Menschen mit gleichen Zielen und Werten gekonnt an einem Ort zusammen zu bringen.   

Marc Blindenbacher, herzlichen Dank für das Gespräch.


Marc Blindenbacher ist 33 jährig und wohnt in Zürich. Seit drei Jahren arbeitet er für die Swisscom Event & Media Solution und setzt sich mit den neusten digitalen Entwicklungen auseinander. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie und beim Joggen.

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